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Projektverfasser

Burckhardt+Partner AG

Rue du Port-Franc 17, 1002 Lausanne

Ana Alirangues, José Carlos Alves, Laurent Eller,

Christoph Jantos, Edward Nicholson, Sophie Oros,

Pascal Stöckli, Anna Szewczyk, Nicolas Vaucher


 

Atelier Descombes Rampini AG

Rue du Beulet 4, 1203 Genf

 

Emmanuelle Agustoni, Lloyd Broda,

Julien Descombes

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Würdigung des Beurteilungsgremiums

Die Projektverfasser unterteilen die Siedlung in drei Bereiche, die aufgrund ihrer besonderen Lage zur Nachbarschaft als "Schule", "Park" und "Bahnhof" bezeichnet werden. Diese Option spiegelt sich in den Aussenanlagen durch die Schaffung von zwei klar definierten mineralischen Fussgängerachsen wider. Die Gewerbestrasse entlang des Gebäudes B und ein Anschluss, der den Bahnhofsvorplatz mit dem vorgelagerten Place Schenk verbindet. Das Gremium begrüsst diesen klaren Vorschlag und stellt fest, dass der Platz des Place de la Gare und die Behandlung der Nord-Süd-Fussgängerverbindung zu einer guten Beziehung zwischen dem Bahnhof und der vorgelagerten Rue du Grand-Pré beitragen. Es stellt auch fest, dass die Behandlung der allgemeinen Volumetrie des Projekts schöne Qualitäten aufweist, was sich im Bild aus der Vogelperspektive bemerkbar macht, denn es betont den Willen zur Einbindung dieser grossen Siedlung in den allgemeinen Massstab der Landschaft von Rolle und seines Weinbergs. Es schätzt zudem die vorgeschlagene Aufteilung des zentralen Körpers des Gebäudes B, die es ermöglicht, Strassenerweiterungen oder "pocket gardens" zu schaffen, die zur Erholung beitragen und die Qualität der Strasse bereichern.

 

Im Allgemeinen wird das Projekt der Aussenanlagen geschätzt. Der Park und die städtische Esplanade erzeugen eine Qualität der Gestaltung, die qualitativ hochwertige und interessante Situationen sowohl in sozialer und klimatischer Hinsicht als auch in Bezug auf die Biodiversität schafft. Die Themen Freiraum und Bäume werden auf der Ebene des Parks gut genutzt. Die Promenaden und Zugangsplätze der Gebäudeeingänge im Park sind interessant. Dagegen überzeugt die in den Sockel der Schule integrierte Fussgängerverbindung für Behinderte nicht und beeinträchtigt die Qualität des Eingangs zum Quartier von Südwesten her. Die Behandlung des öffentlichen Raums und die Organisation der Parkplätze, die entlang der Route de la Vallée vorgeschlagen werden, erzeugen nicht das erwartete Bild.
Architektonisch gesehen zeichnet sich die Siedlung durch sehr grosse Loggien aus, die wie Erweiterungen der Gebäude an diese angebaut sind. In den Sektoren C, D und E ragen sie sehr weit hervor und scheinen in den Park und die Bäume "eingetaucht" zu sein. An der südlichen und westlichen Peripherie des Standorts sind sie kleiner und eher in die Gebäude eingebettet. 


Das Gremium möchte die besondere Behandlung der Treppenhäuser hervorheben, die Tageslicht und grosszügige Räume aufweisen. Darüber hinaus schätzt das Gremium die Vielfalt der vorgeschlagenen Typologien und erkennt den Komfort an, den grosse Loggien bieten, bedauert aber, dass die Aufmerksamkeit, die diesen im Projekt gewidmet wird, manchmal zum Nachteil der Qualität der Wohnungen selbst gerät, zumal es Probleme mit dem "vis-a-vis" zwischen einigen von ihnen gibt. Ausserdem ist das Verhältnis zwischen dem Wohnzimmer, der Küche und einigen Schlafzimmern zu diesen Loggien nicht immer sehr glücklich und scheint nicht aus einer klaren Systematik zu resultieren: In einigen Wohnungen kann die Teilung der Loggia zwischen zwei Schlafzimmern und dem Wohnzimmer störend sein und wirkt sich manchmal zum Nachteil für die Küche aus. In anderen Fällen wirkt die Küche, obwohl sie an die Loggia angrenzt, im Vergleich zur grossen Aussenfläche beengt. Ebenso befinden sich die Nasszellen manchmal an wenig praktischen Stellen oder grenzen direkt an die Wohnzimmer. Im Allgemeinen scheinen die Wohnbereiche nicht grosszügig genug oder zu tief zu sein, um optimale Wohnbedingungen zu bieten.
Das Profil und der Charakter der Fassaden beruhen auf dem Ausdruck der vorspringenden Platten, die die Gebäude umschliessen und zwischen denen die Architekten eine Vielzahl von Füllungen vorschlagen, die von Holz bis zu Kalkputz reichen, wobei die Verwendung von Stampflehm, der mit vor Ort gewonnenen Baustoffen verarbeitet wird, für die Sockel bevorzugt wird. Dieser Vorschlag hat den Vorteil, dass er die architektonische Einheit des Quartiers mit einem eher klassischen städtischen Ausdruck gewährleistet und gleichzeitig eine beachtliche Vielfalt bei der Wahl der Materialien ermöglicht. Die für die Loggien vorgeschlagene Materialisierung zeugt jedoch noch von einem Zögern zwischen der Einbindung in die allgemeine Architektur des Projekts oder dem klaren Ausdruck einer formalen, strukturellen und materiellen Unabhängigkeit.

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