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Projektverfasser
Verzone Woods Architectes GmbH
Chaussée de la Guinguette 1, 1800 Vevey
Craig Verzone, Cristina Woods, Johan Tangapriganin
emf paysagistes
Plaça Independència 14, 17001 Girona
Marti Franch, Helena Trancoso, Alexis Perrocheau
Magizan AG
Av. de la Gare, 1003 Lausanne
Véronique Magi, Olivier Fazan, Arnaud Busch, Manon Bardoux, Kevin Corazza, Nivyne Hussein, Alexia Kaas, Silvia Marcet, Mickaël Pinheiro, Meron Yebrah
Würidgung des Beurteilungsgremiums
Das Projekt nutzt den vom Quartierplan gebotenen Spielraum, um die Volumetrie der Gebäude abzustufen und die Beziehungen zwischen Aussicht und Freiräumen zu bereichern, die den Wohnungen je nach ihrer Lage auf dem Gelände geboten werden. Es wird auch vorgeschlagen, das Gebäude B im oberen Teil in drei Volumen zu unterteilen, um visuelle Durchbrüche zur Seeseite hin zu schaffen, was im Einklang mit der erklärten allgemeinen Absicht steht, den Standort aufzulockern. Das Gremium schätzt diesen Ansatz und die daraus resultierende Vielfalt der vorgeschlagenen Typologien mit durchgehenden, hellen Wohnungen in Ecklagen und einfach orientierten Wohnungen. Die visuellen Freiräume, die einigen Wohnungen durch diese Anordnung geboten werden, sind recht überzeugend.
Die allgemeine Gestaltung des Geländes wird vom Gremium geschätzt, ebenso wie die Sorgfalt, mit der den Bewohnern ein angenehmer Lebensraum geboten wird. Die Gemüsegärten, die Spiel- und Begegnungsplätze tragen zu dem ehrgeizigen Ziel dieses Projekts bei, den sozialen und klimatischen Anforderungen sowie der biologischen Vielfalt gerecht zu werden. Der place des artisans und seine Gestaltung mit Bäumen sorgen für einen qualitativ hochwertigen Raum in einem guten Verhältnis zur route de la vallée. Die Gestaltung des Place des Vignerons wird ebenfalls geschätzt. Der Vorschlag, den Park über seine Grenzen hinaus zu erweitern und den Chemin du Grand-Pré bis zu seiner nördlichen Grenze zu führen, ist interessant. Die Anordnung von Rampen und vertieften Gärten, um das Niveau des Parks zu erreichen, ist nicht attraktiv und wirft beim Gremium Fragen zur Qualität der Räume zwischen den Mauern des Sockels und den Gebäuden auf. Es scheinen sich zu grosszügige Räume mit privatem Charakter auf Kosten der öffentlichen Nutzung des Parks herauszubilden.
Das Projekt ist insgesamt kompakt und in dieser Hinsicht eines der effizientesten, aber das Gremium stellt dennoch fest, dass dies manchmal auf Kosten der Bewohnbarkeit einiger Wohnungen geht. Diese sind typischerweise um einen zentralen Wohnbereich herum gegliedert, der einen manchmal bewohnbaren Gang, die Küche und das Wohnzimmer vereint. Diese Anordnung ist zwar interessant, wird aber nicht in allen Wohnungen mit der gleichen Qualität gelöst und führt in vielen Fällen zu Wohnräumen mit schlechtem Tageslicht, die schwer zu nutzen sind. Das Problem ist besonders im Gebäude B spürbar, wo es ebenfalls Küchen ohne Fenster und enge Vorräume gibt. Die Aufteilung des Gebäudes in drei Volumen führt schliesslich zu sehr nahen "vis-à-vis-Situationen", was an diesem Standort mit seiner freiräumlichen Umgebung eine Hauptattraktion und ein Argument des Projekts problematisch ist. Generell ist die Gliederung der Triade Küche - Wohnzimmer - Gang nicht immer sehr zufriedenstellend geregelt und scheint keiner klaren Thematik zu entsprechen.
Die Fassaden werden in verschiedenen Materialisierungen angeboten, deren Gemeinsamkeit eine ziegelrote Farbe aussen und eine braune Farbe innen ist, wobei das eingereichte Projekt mit Holzverkleidungen vorgeschlagen wird. Dies soll der Siedlung sowohl von aussen als auch von innen eine starke Identität verleihen. Das Gremium hat zwar zur Kenntnis genommen, dass die Architekten die Tür für spätere Anpassungen offen lassen. Es stellt sich aber die Frage, ob die sehr urbane Erscheinung der Fassaden eine zu grosse Vielfalt an Materialien ergibt. Angesichts der Morphologie des Quartiers mit Blöcken oder kleinen Riegeln bezweifelt das Gremium die Relevanz und Machbarkeit der Idee, die Fassaden eines gleichen Gebäudes zu differenzieren, was der Auffassung von der Landschaftsgestaltung des Geländes widerspricht, die von innen nach aussen "spricht", ohne eine Ausrichtung zum Nachteil einer anderen zu bevorzugen.